Am 9. Juni 2024 hat die Schweizer Stimmbevölkerung dem Stromgesetz (auch Mantelerlass genannt) mit 68,7 % deutlich zugestimmt. Das Gesetz ist seit dem 1. Januar 2025 in Kraft und hat zum Ziel, die Stromversorgung in der Schweiz langfristig zu sichern und die Klimaziele zu erreichen. Es ist die umfassendste Revision, die das Energiegesetz Schweiz seit Jahren erfahren hat und legt den Grundstein für die Energiezukunft des Landes.

Es schafft dies durch eine Reihe von Massnahmen, die unter anderem den Ausbau von erneuerbaren Energien vereinfachen und die Abhängigkeit Strom aus dem Ausland zu importieren verringert.

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Wieso war eine neue Gesetzeslage notwendig?

Zum einen besteht eine kritische Abhängigkeit von Energieimporten, insbesondere im Winter. Obwohl die Schweiz im Jahr 2024 ca. 72,1 TWh Strom produziert und ca. 60,3 TWh genutzt hat, ist sie dennoch stark von Energieimporten abhängig, hauptsächlich im Winter. 

Denn die Produktion bezieht sich auf das gesamte Jahr und nicht auf die einzelnen Jahreszeiten. Während der Wintermonate reicht die inländische Produktion nicht aus, um die Bevölkerung allein zu versorgen, während im Sommer hingegen überschüssiger Strom exportiert wird.

Direkte Folgen hat diese Abhängigkeit auf die Strompreisentwicklung der letzten Jahre. Nachdem die Preise in den letzten Jahren stark angestiegen waren, bewegen Sie sich weiterhin im Jahr 2025 auf einem sehr hohen Niveau. 

Die Kombination aus einer potenziell unsicheren Versorgung im Winter und hohen, volatilen Preisen bildete die Ausgangslage für das neue Stromgesetz, das durch eine gesteigerte lokale Stromherstellung genau diese Probleme lösen soll.

Was ist das neue Energiegesetz der Schweiz und was sind seine Ziele?

Das Anfang 2025 in Kraft getretene Stromgesetz, über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, sieht vor, die Energieproduktion des Landes grundlegend umzubauen. 

Ziel ist es, in den kommenden zwei Jahrzehnten den Stromgewinn aus Solar- und Windenergie drastisch zu erhöhen und somit die Versorgungssicherheit im Winter zu stärken und die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren

Dieser Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt gleichzeitig den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sowie langfristig aus der Kernenergie und schafft so die Voraussetzung, um das Klimaziel “Netto-Null 2050” zu erreichen.

Der aktuelle Strommix (Quelle:energie-umwelt) zeigt, dass hierfür eine Reihe von Massnahmen notwendig sind:

  • 60 % Wasserkraft
  • 29 % Atomenergie
  • 8 % erneuerbare Energien, z.B. Photovoltaik
  • 2 % fossile Energie

Der grösste Anteil des Zubaus soll aus Solarenergie gewonnen werden. Eine zentrale Massnahme hierfür ist die neue Solarpflicht: Bei Neubauten mit einer Gebäudefläche von über 300 m² muss eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Fassade installiert werden. Weiterhin beschleunigt das Gesetz den Bau von bereits geplanten Wasserkraftprojekten und erleichtert die Errichtung von neuen Solar- und Windparks, indem die Bewilligungsverfahren für solche Grossanlagen von nationalem Interesse stark vereinfacht und zentralisiert werden.

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Was bedeutet das Stromgesetz für Sie?

Das Stromgesetz zielt auf den Ausbau von erneuerbarer Energie, also auch auf die Installation von mehr Photovoltaikanlagen auf Hausdächern von Privatleuten. Das seit Anfang 2025 gültige Gesetz sieht daher eine Reihe von entscheidenden Vereinfachungen vor, die sich in vier Kernbereiche einteilen lassen:

1. Mehr Flexibilität und einfachere Gründung von Energiegemeinschaften

  • Grössere Anlagen werden wirtschaftlicher: Durch den einfacheren Zusammenschluss in lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) und virtuellen Zusammenschlüssen (VZE) kann der Eigenverbrauch auf mehrere Parteien verteilt werden.
  • Mehr Teilnehmer profitieren: Mehr Haushalte und Betriebe können sich zusammenschliessen und von günstigem, lokalem Solarstrom profitieren.
  • Einfachere Bürgerbeteiligung: Die Hürden zur Gründung von Energieprojekten für Bürgerinnen und Bürger werden gesenkt.

2. Höhere Investitionssicherheit und fairere Marktbedingungen

  • Schutz vor tiefen Preisen: Eine neue, gesetzlich verankerte Minimalvergütung schafft eine verlässliche und einheitliche Preisuntergrenze
  • Steigende Nachfrage: Energieversorger werden angehalten, mehr lokalen Solarstrom einzukaufen, was die Nachfrage und den Wert des Stroms stützt.

3. Bessere Rahmenbedingungen für Speicher und neue Technologien

  • Attraktivere Batteriespeicher: Durch die geplante Rückerstattung der Netzentgelte wird der Einsatz von stationären Batteriespeichern zur Entlastung der Stromnetze wirtschaftlich interessanter.
  • Förderung von Fassaden-PV: Deutlich höhere Boni und zukünftig vereinfachte Bewilligungsverfahren machen Solaranlagen an Fassaden einfacher und rentabler.
  • Unterstützung für ländliche Gebiete: Grosse Anlagen, z.B. auf landwirtschaftlichen Dächern, profitieren von Beiträgen an die Kosten für notwendige Netzverstärkungen.

4. Klare Vorgaben und vereinfachte Bewilligungen

  • Solar wird zum Standard: Für neue Gebäude mit einer Gebäudefläche von über 300 m² ist eine Solaranlage nun verpflichtend, was für klare Verhältnisse und Planungssicherheit im Bausektor sorgt.
  • Mehr Dächer werden nutzbar: Die Hürden für Baubewilligungen wurden deutlich gesenkt, insbesondere für Anlagen auf denkmalgeschützten oder in Ortsbildschutzzonen liegenden Gebäuden.

Die Auswirkungen des Gesetzes auf Ihre Stromrechnung

Das Stromgesetz sieht keine direkte Erhöhung der Strompreise vor. Die wichtigste Abgabe zur Finanzierung der erneuerbaren Energien, der Netzzuschlag, bleibt gesetzlich bei 2,3 Rappen/kWh gedeckelt.

Der schlussendliche Strompreis für Haushalte setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: den Energiekosten, den Netznutzungsgebühren und den Abgaben. Das neue Gesetz zielt darauf ab, die Energiekosten durch den Zubau von günstigem, lokalem Solarstrom langfristig zu stabilisieren und die Abhängigkeit von teuren Stromimporten zu senken.

Ist der Schutz des Klimas wichtiger als der Umweltschutz? 🌱
Die Fondation Franz Weber hebt bei ihrer Argumentation gegen das Stromgesetz die Wichtigkeit einer intakten Natur hervor. So sei die Reduktion des Treibhauseffektes bei der Bekämpfung des Klimawandels alleine nicht ausreichend. Auch ein gut funktionierendes Ökosystem ist wichtig und sogar ausschlaggebend. So müssen Klima- und Umweltschutz Hand in Hand arbeiten, um den Klimawandel zu besiegen.

Kritik des Stromgesetzes

Wird die Natur im Namen der Energiewende verunstaltet?

Während der Abstimmung äusserten Gegner des Stromgesetzes die Befürchtung einer Verunstaltung der Natur und einer Gefährdung der Artenvielfalt, vorwiegend der Alpen durch den Bau von Grossanlagen. Tatsächlich vereinfacht das neue Gesetz den Bau von Solar- und Windparks in den Alpen, da dort vornehmlich im Winter problemlos Strom erzeugt werden kann. 

Dennoch ist die Verunstaltung der Alpen durch Solar- und Windparks unwahrscheinlich. Das Gesetz zielt darauf ab, die Energieproduktion auf geeignete, weniger sensible Zonen zu konzentrieren und gleichzeitig wertvolle Schutzgebiete unangetastet zu lassen. Umweltverbände wie der WWF haben diesen Prozess begleitet und sich dafür starkgemacht, dass bei der Definition dieser Eignungsgebiete, bestehende Naturschutzgesetze und politische Versprechen respektiert werden.

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Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neue Stromgesetz positive Änderung für private Hausbesitzer in der Schweiz bringt. Durch mehr Flexibilität und bessere Rahmenbedingungen für neue Technologien war es noch nie so attraktiv, die eigene Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen.

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